Es ist Spätsommer 2021. Wir sind auf der Rückreise unseres Italienurlaubs und fahren dem Alltag in Deutschland entgegen. Mich erwartet eine 40-Stunden Woche, auf Alex warten vielzählige Projekte in seiner 3/4 -Stelle im Architekturbüro. Unsere Zwei-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt Bochums steht für uns bereit. Keine schlechten Umstände, doch echte Vorfreude empfinden wir nicht. Das abrupte Ende unserer Reise im März 2020 hatte dazu geführt, dass wir unser Pläne änderten und unsere Lebensumstände der Pandemie anpassen mussten. Ein Job musste her und eine neue Wohnung. Das Herz aber blieb der Reise treu. Wir harrten aus und warteten, wie so viele, auf das Ende der Pandemie, doch das will sich nicht zeigen. Hoffnungen auf ein Ende verlaufen im Sand, eine Welle folgt der nächsten und die Inzidenzen steigen unaufhörlich. Uns geht es wie vielen. Das Leben steht auf Pause.
Es ist diese Rückreise des Sommerurlaubs, die uns wachrüttelt. Die uns vor Augen führt, so soll es nicht weiter gehen. Wir beschließen kurzerhand unser Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und entscheiden, erneut unsere Reise entlang der Seidenstraße zu planen. Ein Blick in die App des Auswärtigen Amtes zeigt, Kasachstan öffnet die Grenzen im Januar 2022. Wir sind motiviert und bereiten uns vor. Wir kündigen unsere Wohnung in Bochum und bereiten unsere Büros auf unsere Weiterreise vor. Nachfolger werden eingearbeitet und die Projekte, an denen mit Eifer gearbeitet wurde, wieder abgegeben. Ganz leicht fällt uns dieser Schritt nicht. Dennoch wird es sich lohnen, denn auf uns wartet unser Traum.
Im März 2022 ist es dann endlich so weit. Wir packen unsere sieben Sachen, verabschieden uns schweren Herzens von unseren Liebsten und verlassen Bochum. Die letzten zwei Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Bestimmte Freundschaften wurden in Zeiten der Pandemie stark intensiviert und durch Kontaktbegrenzungen und Ausgangssperren zum Lebenselixier in der unsicheren Zeit. Nun zu gehen, nimmt Sicherheit und läutet gleichzeitig eine neue Zeit ein.
Auf uns warten sechs Wochen in Hann. Münden bei meinen Eltern. Dass wir so lange bleiben, hätten wir zuerst selbst nicht gedacht, doch die Wartezeiten beim Einwohnermeldeamt und die Arbeiten an George strecken die Zeit vor der Abreise. Es sind sehr schöne sechs Wochen. Eine Erholung von der lauten und engen Stadt. In Hann. Münden scheint hingegen die Zeit still zu stehen.
In dieser Zeit hat Alex einiges an George verbessert, von dem ich euch erzählen möchte.
Wie ihr bereits im Praxistest lesen konntet, gab es vereinzelt Dinge am Ausbau, die störten und das Handling erschwerten. Beispielsweise mussten zum Öffnen der Fächer unter der Küchenzeile mehrere Polster verräumt werden, da die Aufteilung der Fächer nicht mit der Teilung der Polster übereinstimmte. So marginal das klingen mag, so nervend ist es auf Dauer. Alex hat nun die Teilung der Fächer angepasst, sodass ein Fach nur noch ein Polster behindert.
Zudem haben wir unsere Kühlbox ausgewechselt. Auch wenn unsere alte optisch der neuen um Längen voraus ist, ist die neue Box (ebenfalls von Engel) deutlich leiser, stromsparender und der Motor heizt deutlich weniger. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Box tauschen. Zum Glück sind die Maße fast gleich und die Füßchen abnehmbar, sodass alles passt.
Eine weitere Verbesserung bekommt die Standheizung. Ein neues Bedienfeld ermöglicht es uns nun, die Temperatur gezielt einzustellen, einen Timer zu setzten und sogar zu Lüften. Die kalten Nächte können nun kommen.
Damit das Holz vom Ausbau noch genauso schön ist, wie am Anfang, schleift und versiegelt Alex das Holz vom „Flur“ nochmal. Hier ist Vorsicht geboten, da die Schichten beim Multiplex recht dünn sind. Wird die nächste Schicht erreicht, ist dies optisch stark durch die Schnittkante der oberen Schicht erkennbar.
Für George gibt’s dann auch noch was. Neue Scheinwerfer deutscher Qualität (Hella) ersetzen die billige vergilbte Chinaware und bringen George wieder zum Strahlen. Schon nach zwei Jahren haben die alten Scheinwerfer den Geist aufgegeben.
Zudem prankt nun unserer Schriftzug auf Georges Hecktür, sodass alle Schaulustigen und Interessierten nun die Möglichkeit haben, unseren Blog oder unseren Instagram-Kanal zu finden und zu entdecken.
Auch der Unterboden wird nochmal bearbeitet und mit einem Aufsatz für den Akkuschrauber werden die schwer erreichbaren Stellen am Rahmen entrostet, umgewandelt und versiegelt. Kleine Stellen, die viele Sorgen bereiten können, wenn sie erstmal durchgerostet sind.
Innen und außen ist nun alles bereit für unseren erneuten Antritt der Reise. Der Agentur für Arbeit haben wir unsere Abwesenheit mitgeteilt, die gesetzliche Krankenversicherung haben wir gegen eine Auslandsreiseversicherung gewechselt und alle Reisedokumente sind beantragt. Endlich kommen wir zum Teil der Reisevorbereitung, die mir am liebsten ist - das Packen.
Bereits beim Auszug aus unserer Wohnung haben wir die für die Reise benötigte Kleidung und Ausrüstung beiseitegelegt, sodass uns dieses Mal das Zusammensuchen erspart bleibt. Dennoch verwenden wir fast einen halben Tag dafür, alles in George einzuräumen und zu verstauen.
Nun kann es endlich wieder losgehen!
gez. Eileen