Nach nun doch mehreren Wochen wird es Zeit für ein kleines Lebenszeichen von uns und unserem Projekt. Es ist wirklich viel passiert und eins kann ich euch versichern: Das Gefühlskarussell, auf dem wir uns gerade befinden, ist noch lange nicht in der letzten Runde.
Aber was ist nun genau passiert? Nachdem wir die ernüchternde Einschätzung bekommen haben, dass George nicht auf die Reise kann, haben wir relativ schnell versucht eine alternative für George zu finden. Herr Märtin hat uns dafür einen Kontakt gegeben, der die Geschichte noch einmal komplett ändern sollte. Der Kontakt ist Peter Biroth aus Bibelsheim, in der Nähe von Frankfurt. Er hat früher bei Land Rover gearbeitet und führt seitdem eine Freie Werkstatt, die sich unter anderem auf Offroad und Fernreisen spezialisiert. Die Grundidee war, dass George für einen neueren, sicheren Defender in Zahlung genommen wird.
Also haben wir uns bei ihm angekündigt. Sein Fazit hat uns nach einer kurzen Begutachtung sehr überrascht – George hat zwar einen gewaltigen Reparaturstau, es gibt einiges zu tun, aber ein komplettes Aus für die Reise sieht er nicht. Seine Empfehlung ist es, George zu reparieren. Ungefähr 7.000 Euro mit neuem Reifensatz und dem Einbau der Standheizung soll es kosten.
Dann wurden wir mit der Entscheidung alleine gelassen. Was tun? George für diese (für uns) hohe Summe reparieren lassen? Oder George doch versuchen zu verkaufen und einen anderen Wagen kaufen? Am Ende haben wir uns für George entschieden. Für einen ordentlichen Defender würden wir wohl die selbe Summe zahlen, wie die angegebene Reparatur kosten würde. Davon abgesehen, dass wir schon eine Menge Geld und Zeit in den Ausbau gesteckt haben. Dass es bei den gesehenen Mängeln nicht bleiben wird und dass mein Budget für George noch weiter gesprengt wird, wissen wir zu dem Zeitpunkt natürlich nicht.
Auch Herr Märtin von Glinicke soll Recht behalten – dass George wohl noch viele weitere, auf den ersten Blick nicht ersichtliche Mängel haben kann, wird leider zur Realität. Nach kurzer Zeit kommt der erste Anruf aus Bibelsheim. Das Getriebe hat Spiel und muss für die Reise getauscht werden. 1600€ müssen Investiert werden.
Dann reisen wir wieder nach Bibelsheim um eigentlich George abzuholen. Doch leider hat sich ein Mitarbeiter verletzt und fällt aus. Die Reparatur von George soll sich verzögern. Für uns eröffnet sich so aber eine neue Möglichkeit. Da George noch auf der Hebebühne steht, dürfen wir dort 3 Tage an ihm arbeiten. Mit den beiden Profis im Hintergrund und deren Werkzeug dichten wir George für Wasserfahrten ab, behandeln Rost und befestigen Lampenschutzgitter und Schmutzlappen. Eine tolle Zeit, die uns dem Defender sehr viel näher bringt. Als wir mit den Arbeiten fertig sind, machen wir uns auf den Weg in meine Heimat und besuchen meine Eltern. George soll in einer Woche fertig sein. Gespannt warten wir auf den Tag. Die Pechsträhne hält abermals an. Auch der Anlasser und die Dieselpumpe am Tank müssen erneuert werden. Am Ende kostet die Reparatur 10.000€ und das, obwohl uns Peter bei so vielen Dingen entgegenkommt. Das ist hart. Aber wir wurden gewarnt, dass es so kommen kann. Nun haben wir einen Wagen, bei dem wirklich fast alles neu ist, sodass George die Strecke schaffen kann.
Zu letzt bleibt die Frage war es die richtige Entscheidung? Ich denke trotz allem ja. Ich habe wohl mit George wirklich Verluste gemacht, betrachtet man die Finanzen. Ich hätte ihn vor dem Kauf prüfen lassen sollen und nicht auf die Aussagen des Verkäufers trotz brandneuem TÜV vertrauen sollen. Später ist man immer schlauer.
Aber so haben wir durch Herrn Märtin den Kontakt zu Peter Biroth bekommen. Wir haben wirklich super viel an Erfahrung gesammelt, viele Kontakte geknüpft und können die Reise voraussichtlich mit nur einem Monat Verspätung antreten. Es bleibt wirklich spannend bei uns!
- gez. Alex